Page 33 - Saarländisches Ärzteblatt, Oktober-Ausgabe 2025
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AUS DER K A SSENÄR Z TLICHEN VEREINIGUNG                                                    K

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      Die „Prävention von und Hilfe bei Missbrauch und Gewalt“ ist   Begeisterung  der  Teilnehmenden  –  der  Gesamteindruck   AR L
      laut der QM-Richtlinie schon länger für alle Praxen (ärztlich   wurde im 98 % bewertet. Die Rückmeldungen machten deut-  AND
      und psychotherapeutisch) Pflicht.                    lich, dass das Seminar als sehr informativ, kurzweilig und
      Das Seminar wurde durch den Frauennotruf Saarland durch-  inhaltlich relevant empfunden wurde.
      geführt. Als Referentinnen begleiteten Frau Knerr und Frau
      Bader mit fachlicher Kompetenz das Seminar.          Die KV Saarland ist dankbar für das tolle Feedback und die
                                                           hohe Nachfrage. Sie wird sich auch künftig aktiv mit dem
      Die Mitglieder der KV Saarland begrüßten das Angebot sehr,  Thema auseinandersetzen und plant bereits weiterführende
      dies zeigte sich an den hohen Anmeldezahlen: Obwohl das   Seminare,  um  Ärztinnen  und  Ärzte  sowie  das  Praxisteam
      Seminar zum ersten Mal stattfand, war es nahezu ausge-  weiterhin zu unterstützen und zu sensibilisieren.
      bucht. Auch die Evaluation des Seminars zeigte die große




      Seminar „Selbstverteidigung in der Arztpraxis“

      am 06.08.2025




      Insbesondere seit dem Ende der Corona-Pandemie erhalten
      wir vermehrt Rückmeldungen aus den saarländischen Pra xen,
      in denen  uns über eine  steigende  Erwartungshaltung  von
      Patientinnen und Patienten bis hin zu ausfallendem Verhalten
      berichtet wird. Unsere MFA-Praxis-Umfrage aus 2024 zeigte,
      dass respektloses Patientenverhalten einer der Hauptgründe
      für Unzufriedenheit in saarländischen Praxen ist.

      Seit 2024 gibt es daher bereits die Respekt-Kampagne, in der
      Medizinische Fachangestellte zu mehr Respekt im Praxisalltag
      aufrufen.

      Seit mehreren Jahren bietet die KV Saarland im Rahmen ihres
      Seminarprogramms bereits Kurse zu Konflikt- und Be  schwer-
      demanagement und dem Umgang mit schwierigen Patienten
      an. Seit diesem Jahr haben wir das Angebot um zwei Semi-
      nare ergänzt: „Prävention von und Hilfe bei Missbrauch und
      Gewalt“ (s.o.) und „Selbstverteidigung in der Arztpraxis“

     Zentrales Thema war die deeskalative Intervention in der
      ärztlichen Praxis. Ziel des praxisorientierten Trainings war es,
      Strategien  und  Techniken  zu  vermitteln,  um  stressige  und
      potenziell  eskalierende  Situationen  im  Praxisalltag  steuern
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     zu können. Mit 20 Teilnehmenden war der Kurs ausgebucht.
     Alle Teilnehmenden konnten zu Beginn des Seminars über
      eigene  Erfahrungen  in  der  Praxis  berichten:  in  allen  Fällen   v. l.: Elisa Loß (Veranstaltungsorganisation der KVS), Trainer Thomas Daub
      waren in der Vergangenheit Beschimpfungen und allgemeine
     Aggressionen von Patienten mindestens einmal aufgetreten.  Im Theorieteil ging es u. a. darum, wie Konflikte überhaupt
      Einzelne Teilnehmerinnen berichteten sogar von konkreten   entstehen, welche Signale eine mögliche Eskalation aufzei-
      Bedrohungen und körperlichen Angriffen.              gen und wie Stimme, Körperhaltung und Körpersprache in
                                                           Konfliktsituationen steuernd eingesetzt werden können, um
      Das Seminar bestand aus drei Themenblöcken:          sowohl die eigenen Grenzen „zu verteidigen“, gleichzeitig
     •  Konflikte deeskalieren                             aber dem Gegenüber Respekt entgegenzubringen und Span-
     •  Rechtliche Aspekte                                 nungen  zu  reduzieren.  Im  Vordergrund  stand  dabei,  eine   33
     •  Praktische Umsetzung                               nächste Eskalationsstufe sofern möglich zu verhindern.

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