Page 39 - Saarländisches Ärzteblatt, Oktober-Ausgabe 2025
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VER SCHIEDENES                                   V ER




      professionelle Zusammenarbeit zwischen Pädiatrie und Kin-  Wenn somatische Erkrankungen einhergehen mit Depres-  SCHIEDENES
      derpsychologie am UKS weiter intensiviert. „Die psychiatri-  sionen, Angst- und Posttraumatischen Belastungsstörungen
      sche und psychotherapeutische Beteiligung im Rahmen der  sowie Schlafstörungen, dann erarbeiten wir mit den jungen
      interdisziplinären Behandlung von ‚Long- bzw. Post-Covid‘-  Patienten  und ihren  Familien  individuelle  Energie-  und
      Patienten spielt nicht nur in der Diagnostik oder der Be -  Alltagskonzepte, mit denen sich die Symptomlast senken
      handlung von Begleiterkrankungen oder gleichzeitig auftre-  lässt“, erklärt Prof. Dr. Eva Möhler, Direktorin der Klinik für
      tenden Erkrankungen eine Rolle, sondern auch bei der  Kinder-  und  Jugendpsychiatrie,  Psychosomatik  und  Psycho-
      Erarbeitung von Konzepten zur Senkung der Symptomlast.  therapie.



      ASCO Annual Meeting 2025

      Highlights im Fokus des Saar­Pfalz­Symposiums



      Mitte Juli fand im Saarrondo in Saarbrücken das Saar-Pfalz-  Versorgung  von  Krebsbetroffenen  hin  und  zeigte  eindrucks-
      Symposium der Saarländischen Krebsgesellschaft statt. Ziel   voll, wie die Saarländische Krebsgesellschaft eine flächende-
      der Veranstaltung war  es, die wichtigsten Ergebnisse des   ckende Versorgung im Saarland sicherstellt. Damit wird ein
     ASCO Annual Meetings 2025 kompakt und praxisnah für die   zentraler Beitrag zur ganzheitlichen Betreuung von Patien tin-
      regionale Versorgung aufzubereiten.                  nen und Patienten geleistet, der über die rein medizinische
      Das  Format  richtete  sich  gezielt  an  sowohl  onkologische   Behandlung hinausgeht.
                                                                                                            l
      Fachärzte  als  auch  Hausärzte  und  onkologisches  Pflege per-  Die Moderation übernahm die 2. Vorsitzende der Saar än-
      sonal.  Es  vermittelte  praxisnah  und  didaktisch  strukturiert   dischen Krebsgesellschaft, Dr. Martina Treiber. Im Anschluss
      aktuelle Standards, Studien-Highlights sowie deren Relevanz   an  die  Vorträge  wurden  zahlreiche  interessierte  Fragen  aus
      für den klinischen Alltag.                           dem Publikum gestellt. Ein besonderer Dank gilt neben dem
      Die Resonanz war hoch, das Symposium war sehr gut besucht  Orga- Team der SKG um die Geschäftsführerin Sabine Rubai
      und  bestätigte  seine  Rolle  als  Brücke  zwischen  moderner  und Tanja Welsch den Sponsoren, die die Durchführung der
      Onkologie und regionaler Patientenversorgung.        Veran staltung ermöglicht haben.

                                                                                  Mammakarzinom
                                                                                  (Dr. Steffen Wagner)
                                                                                 Antikörper-Wirkstoff-Konjugate
                                                                                  (ADC)  wie  Trastuzumab  Derux te-
                                                                                  can  und  Sacituzumab  Govitecan
                                                                                  haben sich weiter als zentrale The-
                                                                                  rapiesäulen etabliert. Zudem be -
                                                                              Foto: Saarländische Krebsgesellschaft  heit und Wirksamkeit der Kom bi-
                                                                                  stä tigten Langzeitdaten die Sicher-

                                                                                  nation aus Ribociclib und endokri-
                                                                                  ner  Therapie,  die  zu  signifikanten
                                                                                  Überlebensgewinnen führ  te.

                                                                                  Gastrointestinale Tumoren
                                                                                  (Prof. Manfred Lutz, Gregg Frost)
                                                                                  Ein Schwerpunkt lag auf dem
      Nahmen am Saar­Pfalz­Symposium in Saarbrücken statt (v.l.): Prof. Dr. med. Erich­Franz Solomayer,   BRAF-mutierten   metasta sierten
      Patrick Mordiconi, Dr. med. Steffen Wagner, Dr. med. Martina Treiber, Dr. med. Jörg Bittenbring,   Kolo rektalkarzinom. Die BREAK-
      Gregg Frost, Dr. med. Frank Uwe Alles
                                                                                  WATER-Studie zeigte, dass die

      Dr. Steffen Wagner, 1. Vorsitzender der Saarländischen Krebs-  Kom bi nation aus Enco ra fenib + Cetuximab + Chemotherapie
                                                                                   l
      gesellschaft, betonte  in  seinem Einführungsvortrag die  Be -  das  progressionsfreie  Über e ben  (12,8  vs.  7,1  Monate)  und
      deutung, onkologische Innovationen, etwa in den Bereichen   das Gesamtüberleben (30,3 vs. 15,1 Monate) deutlich verlän-
      Immuntherapie, zielgerichtete Therapien, Biomarker, Neben-  gert und damit einen möglichen neuen Erst inienstandard
                                                                                                  l
      wirkungsmanagement  und  Lebensqualität  für  die  regionale   definiert.
      Versorgung  zugänglich  zu  machen.  Er  wies  auf  die  immer  Bei resektablem Kolonkarzinom präsentierte die CHALLENGE-  39
      wichtigere Bedeutung und Akzeptanz der psychosozialen   Studie erstmals Evidenz, dass ein strukturiertes dreijähriges

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